Ziel war die Untersuchung, ob Kaliseife ein wirksames, aber schonenderes Antiseptikum für die Behandlung tief liegender, schlecht heilender Wunden darstellen kann.
Als Versuchsmodell diente Rattenfasziengewebe, das zwei Wochen lang in den jeweiligen Lösungen inkubiert und anschließend auf seine mechanische Stabilität getestet wurde.
Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede:
Gewebe, das mit Iodophor behandelt wurde, benötigte eine Zerreißkraft von 260 mN/mm², während mit Kaliseife behandeltes Gewebe nur 8 mN/mm² erreichte – also über 30-mal weniger Widerstandskraft.
Damit wird deutlich, dass Kaliseife avitales Gewebe effektiv erweicht und so ein mechanisch leichteres, schmerzärmeres Debridement ermöglicht .
Die Autoren schließen, dass Sapo kalinus durch seinen hohen pH-Wert (≈10) das Kollagengewebe chemisch aufweicht, wodurch Nekrosen sanft und schmerzarm entfernt werden können.
Zudem schafft der alkalische pH ein unwirtliches Milieu für pathogene Keime, was den Heilungsprozess zusätzlich unterstützt.
Damit bietet die Kaliseifenlösung eine kostengünstige, effektive und gut verträgliche Alternative zu herkömmlichen Iodpräparaten in der lokalen Wundantiseptik und kann insbesondere bei komplexen Wundverhältnissen oder nicht operablen Patient*innen eingesetzt werden.
