Zumhasch beschreibt, dass Muskulatur, Organe, Nerven und Faszien über das Mesoderm entwicklungsgeschichtlich miteinander verbunden sind und gemeinsam auf vegetative Reize reagieren.
Wärmebehandlungen wie die heiße Rolle aktivieren den Stoffwechsel, fördern die Durchblutung, lösen Faszienspannungen und wirken zentral schmerzhemmend über das limbische System und den Hypothalamus.
Die Anwendung der heißen Rolle mit etwa 72 °C erzeugt eine aktive Gefäßdilatation, verbessert den Lymphabfluss und regt die Regeneration des Bindegewebes an.
Kurze, gezielte Querdehnungsimpulse fördern dabei die vegetative Regulation, ohne das Gewebe zu schädigen.
Das Paraffinbad besitzt ähnliche Wirkmechanismen, eignet sich aber besonders bei arthrotischen Veränderungen und Verklebungen der Fingergelenke.
Durch den Wechsel von Wärmeaufnahme und Bewegung werden Crosslinks im Kollagen gelöst und der Stoffwechsel nachhaltig stimuliert.
Zumhasch fasst zusammen, dass thermische Stimulationsverfahren eine ökonomische, schmerzreduzierende und stoffwechselfördernde Therapieform darstellen, die den Muskeltonus reguliert, Ödeme reduziert und die Eigenregulation des Körpers aktiviert.
