Der Begriff Taping stammt aus den USA und bezeichnet eine funktionelle Verbandstechnik, die stabilisierend wirkt, ohne die Beweglichkeit vollständig einzuschränken.
Bereits im alten Ägypten und Griechenland wurden klebende Leinwandstreifen zur Behandlung eingesetzt.
Der entscheidende Fortschritt erfolgte 1892 mit der Erfindung des Leukoplasts durch Paul Beiersdorf, das den ersten „funktionellen Verband“ nach Gibney ermöglichte.
In Deutschland führte Hans Jürgen Montag 1964 das Taping in der Sportmedizin ein, wo es seither zur Prävention und Therapie von Gelenkverletzungen eingesetzt wird.
Tapeverbände bieten Stabilität bei gleichzeitig erhaltener Mobilität, fördern den Stoffwechsel und unterstützen den Abtransport von Stoffwechselprodukten.
Durch die gezielte Teilruhigstellung werden schmerzhafte Bewegungen gehemmt, während heilungsfördernde Bewegungen erhalten bleiben.
So wird der Heilungsprozess beschleunigt, die Muskelpumpe aktiviert und einer Atrophie oder Knorpeldegeneration vorgebeugt.
Ein zentrales Prinzip ist das Erhalten des Wassergehalts im Bindegewebe, da Wasser eine „natürliche Bremse“ gegen Gewebszerstörung bildet.
Vollständige Immobilisation hingegen führt zu Dehydration, Instabilität und Crosslink-Bildung im Kollagen.
Zumhasch schließt, dass Tapeverbände – richtig angewendet – eine biomechanisch sinnvolle Balance zwischen Stabilität und Beweglichkeit bieten und damit eine optimale Grundlage für Rehabilitation und Prävention schaffen.
