Der Skidaumen entsteht typischerweise durch eine forcierte Radialduktion des Daumens, meist infolge eines Sturzes mit eingehaktem Skistock, seltener bei Ballsportarten oder Kampfsport.
Das UCL stabilisiert das Grundgelenk des Daumens und ermöglicht kräftige Greif- und Oppositionsbewegungen. Eine Ruptur führt daher zu einer deutlichen Funktionsminderung beim Zugreifen und Halten.
Es werden drei Verletzungsstadien unterschieden:
Distorsion mit Teilfaserriss,
Komplettruptur,
Knöcherner Bandausriss, teils mit Luxation bei Hyperextension.
Die Symptome sind Schwellung, Hämatom, Bewegungsschmerz und eingeschränkte Greiffunktion.
Bei der Untersuchung zeigt sich ein positiver Valgusstresstest:
ist das Gelenk in etwa 30° Flexion um mehr als 30° nach radial aufklappbar, gilt eine UCL-Ruptur als gesichert. Röntgenaufnahmen (gehaltene Projektion) können einen knöchernen Ausriss nachweisen; Sonographie oder MRT werden nur ergänzend verwendet.
Die konservative Behandlung umfasst Ruhigstellung mit Daumenschiene über vier Wochen, Lymphdrainage und Wärmebehandlung zur Schwellungsreduktion.
Anschließend erfolgt eine funktionelle Mobilisation mit Tapeverbänden, Traktionen und 3D-Mobilisation zur Wiederherstellung der Beweglichkeit.
Eine vollständige Belastbarkeit wird nach etwa zehn bis zwölf Wochen erreicht.
Bei Komplettrupturen oder knöchernen Bandausrissen ist eine operative Rekonstruktion innerhalb von zehn Tagen erforderlich.
Eingesetzt werden Bandnähte oder plastische Bandersatzverfahren, um die Stabilität wiederherzustellen.
Komplikationen können Nahtversagen, Infekte, persistierende Fehlstellungen oder Sudeck-Dystrophien sein.
Eine nicht erkannte Bandruptur führt zu vernarbten Bandstümpfen und häufig zu chronischer Instabilität oder der Notwendigkeit einer Gelenkversteifung.
Voss und Zumhasch betonen die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und stadiengerechten Therapie, um Dauerfolgen und Funktionsverluste des Daumens zu vermeiden.
