Ein Schleudertrauma entsteht meist durch Auffahrunfälle, kann aber auch bei Sportarten oder Stürzen auftreten.
Die ruckartige Kombination aus Hyperextension und Hyperflexion führt zu Zerrungen, Bandverletzungen, Bandscheibenschäden oder Wirbelfrakturen.
In schweren Fällen können Nervenverletzungen oder Rückenmarksschädigungen entstehen.
Die Schweregrade reichen von Grad 0 (keine Symptome) bis Grad 4 (Frakturen oder neurologische Ausfälle).
Typische Symptome sind Nacken- und Kopfschmerzen, Bewegungseinschränkungen, Schwindel, Übelkeit und Sensibilitätsstörungen.
Häufig treten Beschwerden verzögert auf.
Die Diagnose erfolgt klinisch und durch bildgebende Verfahren (Röntgen, CT, MRT), wobei Funktionsaufnahmen Bewegungseinschränkungen sichtbar machen können.
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad.
Leichte Formen werden konservativ behandelt:
durch Wärmeanwendungen, sanfte Mobilisation, manuelle Techniken, Entspannung der Muskulatur und aktive Bewegungsübungen.
Eine kurzzeitige Zervikalstütze kann indiziert sein, sollte aber nicht dauerhaft getragen werden, um eine Muskeldystrophie zu vermeiden.
Bei schweren Fällen mit Frakturen oder diskoligamentären Zerreißungen sind operative Eingriffe (z. B. Spondylodese) erforderlich.
Langzeitfolgen können chronische Schmerzen, Haltungsveränderungen, Bewegungseinschränkungen oder ein Schleudertrauma-Syndrom sein.
Das Risiko für bleibende Beschwerden ist jedoch gering – laut Studien betrifft es nur etwa 3 % der Patienten.
Voss hebt den Zusammenhang zwischen Halswirbelsäule, vegetativem Nervensystem und peripherer Durchblutung hervor:
Funktionsstörungen im Bereich TH2 bis TH10 können vegetative Störungen und Schmerzsyndrome der oberen Extremitäten auslösen.
Eine ganzheitliche Behandlung, die Wirbelsäule, Muskulatur und Organfunktionen einbezieht, ist daher essenziell .
Der Artikel schließt mit einem interdisziplinären Ansatz aus Physiotherapie, Ergotherapie und ärztlicher Betreuung, um Beweglichkeit, Stabilität und Lebensqualität nachhaltig zu sichern.
