Das Konzept kombiniert systemische und strukturelle Therapieansätze. Die systemische Behandlung dient der vegetativen Schmerzregulation und der Optimierung des Stoffwechsels, um zentrale Schmerzhemmmechanismen zu aktivieren. Zum Einsatz kommen thermische und manualtherapeutische Reize wie die heiße Rolle, die Nadelreizmatte (Akumat) und oszillierende Mobilisationstechniken, die die Ausschüttung von Endorphinen und Serotonin fördern und somit die Schmerzwahrnehmung im Kortex hemmen.
Darüber hinaus wird die kortikale Reorganisation thematisiert, die bei chronischen Schmerzen durch längere Inaktivität der betroffenen Hand auftritt. Dabei verschiebt sich die Repräsentation der Finger im motorischen Kortex in benachbarte Areale. Durch gezielte Stimulation, etwa über die fazio-orale Therapie, bei der mimische und orale Bewegungen aktiviert werden, kann die Handfunktion indirekt verbessert werden.
Die strukturelle Behandlung zielt darauf ab, Entzündungsprozesse zu kontrollieren, verklebte Kapsel- und Bindegewebsstrukturen zu lösen und muskuläre Dysbalancen zu korrigieren. Zumhasch beschreibt den Einsatz von DMSO-haltigen Gelen, die durch ihre entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkung die manuelle Therapie unterstützen. Techniken wie Traktion und Distraktion nach Kaltenborn helfen, Verklebungen im Kapselgewebe zu lösen und die Gleitfähigkeit der Gelenkflächen wiederherzustellen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der myofaszialen Behandlung des M. adductor pollicis und der aktiven Bewegungsschulung, um eine ökonomische und schmerzfreie Bewegungsführung zu erreichen.
Zumhasch und Horst betonen abschließend, dass eine erfolgreiche Behandlung der Rhizarthrose nur durch ein phasenorientiertes, kombiniertes Vorgehen möglich ist, das systemische Regulation, gezielte Mobilisation und sensomotorische Kontrolle integriert.
