Der Befund dient dazu, den aktuellen körperlichen Zustand eines Patienten objektiv zu erfassen und individuelle Therapieziele abzuleiten.
Er umfasst drei Hauptabschnitte: Anamnese, Inspektion und Funktionsprüfung.
Die Anamnese liefert Informationen über Krankheitsverlauf, Operationen, Lebensgewohnheiten und Schmerzcharakter.
Dabei helfen die sogenannten „7 W-Fragen“ („Was, Wo, Wann, Wie, Wodurch, Seit wann, Was wurde bisher gemacht“), um die Beschwerden genau zu lokalisieren und deren Ursache einzugrenzen.
Die Inspektion erfolgt direkt oder indirekt und beinhaltet die Beobachtung von Körperhaltung, Bewegungsverhalten, Haut, Muskulatur, Gelenken und Gefäßen.
Dabei werden Auffälligkeiten wie Fehlstellungen, Muskelatrophien, Narben, Ödeme oder Hautveränderungen dokumentiert.
Der Patient wird dabei stets als Ganzes betrachtet, da Beschwerdeursache und Schmerzlokalisation häufig nicht übereinstimmen.
Im Anschluss folgt die Palpation, bei der auffällige Strukturen gezielt abgetastet werden, sowie die Funktionsprüfung, die aktive, passive und kombinierte Bewegungen beurteilt.
Wichtige Parameter sind Bewegungsausmaß, Endgefühl, Muskelspannung und Schmerzverhalten.
Zusätzlich werden Nerven-, Herz-Kreislauf- und Atmungssystem einbezogen, um funktionelle Zusammenhänge zu erkennen.
Auch die Wahrnehmung und Koordination des Patienten werden beurteilt, da sie wesentliche Einflussfaktoren für Bewegungsqualität und Rehabilitationserfolg darstellen.
Ziel des physiotherapeutischen Befunds ist die individuelle Planung und Kontrolle der Therapie.
Nur durch ein strukturiertes, wiederholbares Vorgehen lassen sich Behandlungsfortschritte objektiv bewerten und die physiotherapeutische Maßnahme gezielt anpassen.
