Narben bestehen aus faserreichem Ersatzgewebe, das infolge von Hautverletzungen entsteht. Der Artikel gliedert den Behandlungsansatz in die drei Phasen der Wundheilung – Entzündungs-, Proliferations- und Umbauphase. Während der Entzündungsphase stehen Sterilität, Lymphdrainage, Hochlagerung, Schmerzreduktion und sanfte Bewegung im Vordergrund, um Schwellung und Verklebungen zu vermeiden. In der Proliferationsphase wird das Gewebe indirekt mobilisiert, später vorsichtig direkt behandelt, um Verklebungen zwischen Haut und Unterhaut zu lösen.
In der Umbauphase darf kräftiger gearbeitet werden, da das Kollagen vom Typ III zu stabilerem Typ I umgebaut wird. Mithilfe von Narbensticks, Narbenpumpen und hyaluronsäurehaltigen Cremes werden Verklebungen gelöst und das Gewebe geschmeidiger. Bei sklerotischen oder kontrakten Narben helfen Dehnungsschienen und Massagen mit Silikoncremes, während atrophische Narben durch Aufpolsterung mit Kollagen oder Hyaluronsäure verbessert werden können.
Für hypertrophe Narben und Keloide empfiehlt der Artikel Druck- und Silikontherapie. Diese Verfahren fördern die Reifung des Kollagens, reduzieren den Juckreiz und lassen die Narbe abflachen. Studien belegen die Wirksamkeit dieser Methoden.
Die Autorinnen betonen, dass regelmäßige Mobilisation, Narbenmassage und fachgerechte Pflegeprodukte den Heilungsverlauf deutlich verbessern. Eine gezielte Aufklärung der Patienten über Hygiene, Schutz vor Hitze, Kälte und UV-Strahlung ist dabei ebenso wichtig.
Das Fazit: Eine frühzeitige, phasengerechte und individuell angepasste Narbenbehandlung verbessert Funktion, Beweglichkeit und ästhetisches Erscheinungsbild nachhaltig und beugt Adhäsionen sowie Kontrakturen effektiv vor.
