Das Krankheitsbild entsteht meist durch einseitige, wiederholte Belastungen der Hand beim Tragen, Heben und Versorgen eines Säuglings.
Typisch ist eine Haltung mit gebeugtem und ulnarduzierten Handgelenk bei abduziertem und extendiertem Daumen.
Diese Position führt zu einer mechanischen Reizung der Sehnen des M. abductor pollicis longus (APL) und M. extensor pollicis brevis (EPB), die sich durch den Druck gegen das Retinaculum extensorum entzünden und verdicken.
Mütter sind besonders anfällig, da hormonelle Veränderungen in Schwangerschaft und Stillzeit das Bindegewebe weicher und verletzlicher machen.
Typische Symptome sind ziehende, stechende Schmerzen an der radialen Handgelenksseite, Schwellung, Krepitationen und Schmerz bei Abspreizbewegungen des Daumens.
Die Behandlung erfolgt primär konservativ.
Im Mittelpunkt steht die Belastungsreduktion durch bewusstes Bewegungsverhalten, angepasstes Handling des Babys und Schonung der betroffenen Sehnen.
Ergotherapeut:innen helfen, alltägliche Bewegungsabläufe zu verändern – etwa beim Tragen, Stillen, Füttern, Anziehen oder Baden des Kindes. Das Ziel ist, das Handgelenk in Neutralstellung zu halten und den Daumen entspannt adduziert zu lassen.
Statt die Hand beim Heben des Babys unter den Achseln zu fixieren, wird empfohlen, das Kind mit flacher Hand und Unterarmunterstützung anzuheben, um Dehnung der Sehnen zu vermeiden.
Auch beim Windelwechseln oder Füttern sollte der Pinzettengriff vermieden und durch den Interdigitalgriff ersetzt werden. Unterstützend können Stillkissen, Babytragen oder Kinderwagen eingesetzt werden, um die Hände zu entlasten.
Da Schienen im Alltag oft störend sind, können Kinesiotapes oder Nachtschienen eingesetzt werden, um die Sehnen ruhigzustellen, ohne die Funktion stark einzuschränken. Wichtig ist das frühe Eingreifen, da unbehandelte Fälle chronisch werden können.
Paries betont, dass die Umgewöhnung von Gewohnheiten der Schlüssel zum Therapieerfolg ist.
Durch Schulung und ergonomische Anpassung lässt sich die Belastung nachhaltig reduzieren, was zu einer deutlichen Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Handfunktion führt.
