Horst beschreibt, dass die MAS eine valide und reliabel getestete Skala ist, die funktionelle Aktivitäten wie Sitzbalance, Transfers, Gehen und Handbewegungen bewertet.
Sie plädiert dafür, die MAS patientenorientiert zu individualisieren, da viele Alltagsaktivitäten – etwa Anziehen oder Transfers auf instabilen Flächen – in der Standardversion unberücksichtigt bleiben.
Eine Anpassung an den Lebenskontext des Patienten, etwa unterschiedliche Sitzhöhen oder Untergründe, erhöht den praktischen Nutzen der Skala.
Zugleich betont Horst die Bedeutung der Merkmale der motorischen Kontrolle – Mobilität, Stabilität, kontrollierte Mobilität und Geschicklichkeit – als Grundlage für die therapeutische Analyse.
Anhand dieser Merkmale kann der Therapeut Hypothesen aufstellen, warum eine Bewegung nicht gelingt, etwa durch mangelnde Rekrutierung von Muskeln, Schmerzen, posturale Instabilität oder gestörte Propriozeption.
Die Therapie baut auf den Inputsystemen des Patienten auf: visuell, vestibulär, akustisch und propriozeptiv.
Horst unterscheidet hierbei zwischen „hands-on“- und „hands-off“-Techniken. Während „hands-on“ gezieltes propriozeptives Feedback liefert, um Bewegungen zu erleichtern, fördert „hands-off“ das eigenständige motorische Lernen.
Entscheidend ist, dass der Patient positive Bewegungserfahrungen sammelt, die sein zentrales Nervensystem als erfolgreich abspeichert.
Im Fallbeispiel eines Patienten nach Schädelhirntrauma zeigt Horst, wie durch individualisierte MAS-Anwendung, Fazilitation und funktionelles Training deutliche Fortschritte erzielt werden können – etwa beim Transfer, Anziehen und der Rumpfstabilität.
Die Kombination aus manueller Unterstützung, gezieltem Feedback und alltagsrelevanten Bewegungsaufgaben führt zu einem nachhaltigen Funktionsgewinn.
Horst schließt, dass die MAS als Grundlage für eine aufgabenorientierte, patientenzentrierte Therapie dient, die mit Konzepten der PNF und des motorischen Lernens verbunden werden sollte, um sowohl Objektivität in der Befundung als auch Effektivität in der Behandlung zu sichern.
