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Zumhasch führt die Methode bis zu Hippokrates und Galen zurück, die bereits Traktions- und Repositionstechniken an Schulter und Wirbelsäule beschrieben.

In der modernen Medizin wurde die Technik durch Still, Palmer, Maitland, Kaltenborn und Evjenth systematisch weiterentwickelt.

Ziel ist die Wiederherstellung der physiologischen Gelenkfunktion und die Schmerzreduktion durch mechanische Entlastung, Mobilisation und Aktivierung von Mechanorezeptoren.

Die manuelle Traktionstherapie wird bei kapsulären Bewegungseinschränkungen, Arthrosen, Immobilisationsfolgen und Reizzuständen eingesetzt.

Sie verbessert die Synovialzirkulation, löst Kapselverklebungen (Crosslinks) und reduziert intraartikulären Druck.

Dabei unterscheidet Zumhasch drei Traktionsgrade nach Kaltenborn:
Grad I („Piccolotraktion“) zur Entlastung und Schmerzlinderung
Grad II zur Straffung der Gelenkkapsel
Grad III zur Dehnung und Mobilisation

Besonderes Augenmerk gilt der Differenzierung von Null- und Ruhestellung, da pathologische Veränderungen oft mit einer Schonhaltung einhergehen.

Die Traktion erfolgt daher stets aus der aktuellen Ruheposition, um den Gelenkstoffwechsel und die Beweglichkeit schmerzfrei zu fördern.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach Schmerzempfinden und Mobilitätsveränderung.

Bei chronisch fibrotischen Veränderungen kann eine tägliche Mobilisation über mehrere Wochen erforderlich sein.

Während der Anwendung muss die Intensität gering bleiben, um Ödeme und Gewebsreizungen zu vermeiden.

Indikationen sind Bewegungseinschränkungen nach Ruhigstellung, Arthrosen und muskuläre Dysbalancen, während Kontraindikationen akute Entzündungen, Hypermobilität, Frakturen und instabile Gelenke ausschließen.

Zumhasch betont, dass die Traktionstherapie nicht rein strukturell, sondern systemisch und funktionell betrachtet werden muss.

Sie verbindet mechanische Mobilisation, neurophysiologische Reizverarbeitung und vegetative Regulation zu einem ganzheitlichen Konzept, das Schmerzen reduziert, den Stoffwechsel verbessert und das Gelenkspiel dauerhaft normalisiert.

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