Die Autoren betonen, dass die Manuelle Medizin (MM) weit mehr umfasst als reine Gelenkmanipulation.
Sie beinhaltet auch Muskel-, Weichteil- und Mobilisationstechniken, die auf biomechanischen und neurophysiologischen Prinzipien beruhen.
Viele Untersuchungen seien methodisch schwer vergleichbar, da sich Definitionen, Diagnosen und Outcome-Kriterien stark unterscheiden.
Eine Auswertung der Cochrane-Analysen zeigt: Bei akuten Rückenschmerzen liegt eine mäßige Evidenz für die Wirksamkeit der Wirbelsäulenmanipulation vor, insbesondere zur kurzfristigen Schmerzreduktion.
Bei chronischem Rückenschmerz ergibt sich eine vergleichbare Wirkung zu anderen Verfahren wie Übungstherapie, Verhaltenstherapie oder Rückenschule, jedoch keine Überlegenheit.
Beyer und Weber folgern, dass die Manuelle Therapie als integraler Bestandteil multimodaler Behandlungskonzepte verstanden werden sollte.
Sie ermöglicht eine vorübergehende Schmerzreduktion, Funktionsverbesserung und erhöhte Patient*innen-Compliance, bildet aber allein keine vollständige Therapieform.
Der Artikel fordert daher weiterführende, methodisch saubere Studien, um die Evidenzlage langfristig zu stärken und die klinische Bedeutung der Manuellen Medizin wissenschaftlich zu sichern.
