Die Verletzung tritt häufig nach einem Sturz auf die überstreckte Hand auf.
Dabei kommt es zu einer progredienten Ruptur der karpalen Bandverbindungen, beginnend zwischen Os lunatum und Os capitatum, was zu einer perilunären dorsalen Luxation führt.
Bleibt die Gewalteinwirkung bestehen, kann sich die Verletzung zu einer echten Lunatumluxation weiterentwickeln.
Diese zählt zu den schwersten Bandverletzungen der Handwurzel, häufig begleitet von Kahnbein- oder De-Quervain-Frakturen.
Die Symptome umfassen starke Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung, Kraftverlust und gelegentlich Sensibilitätsstörungen im Versorgungsgebiet des Nervus medianus.
Klinisch auffällig ist die Fehlstellung des Mondbeins, die radiologisch als Dreiecksform oder als Abweichen der Achsen von Lunatum und Capitatum sichtbar wird.
Das Klaffen des skapholunären Gelenkspalts gilt als eindeutiger Hinweis auf eine Bandruptur.
Towfigh betont die sofortige Reposition als entscheidenden Schritt, um Druckschäden und Arthrosen zu vermeiden.
Diese erfolgt durch axialen Zug mit gleichzeitiger Druckkorrektur des Lunatums.
Anschließend sind Röntgenaufnahmen in drei Ebenen erforderlich, um die Stellung der Handwurzelknochen zu prüfen.
In den meisten Fällen ist eine operative Versorgung notwendig.
Der Eingriff umfasst eine offene Reposition, Bandnaht oder Bandplastik sowie ggf. eine temporäre K-Draht-Fixation.
Bei begleitenden Frakturen (z. B. Kahnbeinbruch oder De-Quervain-Luxationsfraktur) erfolgt zusätzlich eine Schraubenosteosynthese.
Postoperativ wird der Unterarm für vier bis fünf Wochen ruhiggestellt.
Die Prognose hängt von der Frühdiagnose und exakten Reposition ab.
Unzureichend behandelte Luxationen führen häufig zu früher Arthrose und dauerhaften Bewegungseinschränkungen.
Towfigh schließt, dass jede perilunäre Luxation oder Lunatumluxation operativ behandelt werden sollte, um carpale Instabilität und sekundäre Degeneration zu vermeiden.
