Die Ursache der Erkrankung ist nicht eindeutig geklärt.
Als begünstigende Faktoren gelten Verletzungen, Mikrotraumen, Gefäßanomalien, Radiusüberlänge, ungünstige Gelenkwinkel und manuelle Überbeanspruchung.
Durch eine gestörte venöse Drainage des Mondbeins, insbesondere bei Handgelenksextension, kommt es zur Minderdurchblutung und Nekrosebildung.
Klinisch äußert sich die Lunatummalazie durch diffuse Schmerzen auf der Handrückseite, die bei Belastung zunehmen.
Im Verlauf kommt es zu Kraftverlust, Bewegungseinschränkung und Schwellung.
Die Diagnose erfolgt zunächst röntgenologisch, wobei frühe Stadien nur mittels MRT sichtbar sind.
Carls beschreibt mehrere Klassifikationen, u. a. nach Decoulx und Martini, die den Verlauf von der radiologischen Verdichtung bis zur Fragmentation und Arthrosebildung einteilen.
Die Therapie richtet sich nach dem Krankheitsstadium. In frühen Phasen können Operationsverfahren zur Durchblutungsverbesserung wie Radiusverkürzung oder Anbohrung (Fourage) eingesetzt werden.
Bei fortgeschrittener Deformation oder Kollaps werden arthroplastische, denervierende oder versteifende Verfahren empfohlen.
Hierzu zählen Operationen nach Beck oder Saffar, Teilarthrodesen (STT-, SK-Arthrodese), Proximal Row Carpectomy (PRC) sowie Resektions-Interpositionsarthroplastik.
Die Prognose hängt entscheidend vom Behandlungsbeginn ab.
Nur bei weitgehend erhaltener Knochenform ist eine Heilung möglich.
Da die Erkrankung oft spät erkannt wird, erfolgt die Diagnose häufig erst im Fragmentationsstadium oder bei beginnender Arthrose, was die Therapie erschwert.
Carls betont, dass frühe Bildgebung, differenzierte Diagnostik und stadiengerechte operative Maßnahmen wesentlich sind, um die Funktion des Handgelenks langfristig zu erhalten.
