Die Lunatummalazie ist eine degenerative Knochenerkrankung, die zu Erweichung und Kollaps des Mondbeins führt und langfristig eine Handgelenksarthrose verursachen kann.
Männer zwischen 20 und 40 Jahren sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen, besonders in handwerklichen Berufen mit vibrationsintensiver Arbeit.
Hauptursache ist eine gestörte Blutversorgung des Mondbeins, oft infolge wiederholter Mikrotraumen, Gefäßanomalien oder einer Minusvariante der Ulna, die eine ungleiche Druckverteilung im Handgelenk bewirkt.
Klinisch beginnt die Erkrankung mit diffusen Schmerzen über der Handgelenksstreckseite, die unter Belastung zunehmen und später auch in Ruhe bestehen.
Typisch sind Bewegungseinschränkung, Kraftverlust und Schwellung des Handgelenks.
Die radiologische Einteilung erfolgt in vier Stadien – von anfänglicher Verdichtung und Durchblutungsstörung (nur im MRT sichtbar) bis zur Fragmentierung des Knochens und sekundären Arthrose im Endstadium.
In frühen Stadien wird eine konservative Behandlung mit Ruhigstellung und Entlastung über zwei bis drei Monate empfohlen, um eine Revaskularisation zu ermöglichen.
Bleibt die Durchblutung gestört, sind operative Maßnahmen erforderlich.
Dazu zählen Osteotomien zur Druckentlastung, partielle Arthrodesen oder Resektionen des Os lunatum mit Sehnen- oder Silastikinterposition.
In fortgeschrittenen Fällen kann eine Handgelenksversteifung (Arthrodese) notwendig werden.
Barth betont, dass die Behandlung der Lunatummalazie schwierig ist und häufig funktionelle Einschränkungen zurückbleiben.
Frühzeitige Diagnostik und angepasste Belastungsreduktion sind entscheidend, um den Knochenerhalt zu fördern und eine Arthrosebildung zu verhindern.
