Die Autoren berichten über Patienten mit Kompressionssyndromen des Nervus radialis, medianus und ulnaris, ausgelöst durch großvolumige, gut abgegrenzte Fettgewebstumoren.
Typische Symptome waren Sensibilitätsstörungen, Muskelschwäche und Schmerzen an Hand und Unterarm, die elektrophysiologisch bestätigt wurden.
In allen Fällen ließen sich Lipome als Ursache nachweisen – teils mit Größen über 16 × 8 cm.
Die MRT-Diagnostik erwies sich als entscheidend, um Lipome von malignen Weichteiltumoren abzugrenzen und die präoperative Planung zu erleichtern.
Nach der chirurgischen Exstirpation zeigten alle Patienten eine vollständige Regeneration der Nervenfunktion und Rückbildung der Sensibilitätsstörungen.
Im Diskussionsteil betonen Gruber und Towfigh, dass Lipome seltene, aber relevante Ursachen von Nervenkompressionssyndromen darstellen.
Aufgrund ihrer schleichenden Entwicklung werden sie oft spät erkannt. Eine präzise Bildgebung und frühzeitige chirurgische Intervention sind entscheidend, um dauerhafte neurologische Defizite zu verhindern.
Lipome können große Ausmaße annehmen, und obwohl sie benigne Tumoren mesenchymaler Herkunft sind, darf eine maligne Entartung (Liposarkom) differenzialdiagnostisch nicht ausgeschlossen werden.
Der Artikel verdeutlicht, dass selbst gutartige Fettgewebstumoren bei ungünstiger Lage eine erhebliche funktionelle Beeinträchtigung verursachen können, deren frühzeitige Diagnose und operative Therapie eine vollständige Wiederherstellung der Handfunktion ermöglichen.
