Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch eine Kompression des Nervus medianus im Karpaltunnel, meist infolge einer Weichteilschwellung, Entzündung, Fehlstellung oder Frakturfolge.
Zu den häufigsten Ursachen zählen rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus, Hypothyreose, hormonelle Ödeme in der Schwangerschaft sowie Überlastung durch wiederholte Handbewegungen.
Frauen zwischen 45 und 60 Jahren sind etwa zehnmal häufiger betroffen als Männer.
Zu Beginn klagen Patienten über nächtliches Kribbeln, Taubheitsgefühl und Schmerzen in den Fingern I–III, die durch Schütteln oder Kühlen kurzzeitig nachlassen.
Später treten Sensibilitätsstörungen, Thenaratrophie und Einschränkungen der Daumenopposition auf.
Die klinische Untersuchung umfasst unter anderem den Phalen-Test, das Hoffmann-Tinel-Zeichen und den Durkan-Test, ergänzt durch isometrische Krafttests und Sensibilitätsprüfungen.
Der Stabtest und das Flaschenzeichen nach Lüthy dienen der Beurteilung fortgeschrittener Läsionen, bei denen häufig eine Operation indiziert ist.
In frühen Stadien wird eine konservative Behandlung empfohlen.
Dazu gehören Wärmeanwendungen, manuelle Mobilisationen, Lymphdrainage, Dehnübungen, Tragen einer Nachtschiene in Neutralstellung und Schulung ergonomischer Handhaltungen.
Diese Maßnahmen sollen die Druckentlastung, Durchblutung und Nervenleitfähigkeit verbessern.
Bleibt innerhalb von drei bis vier Wochen keine deutliche Besserung, sollte eine operative Dekompression des Retinaculum flexorum erfolgen.
Zumhasch betont, dass die frühe Diagnosestellung und konsequente konservative Therapie entscheidend für die Prognose sind.
Unbehandelt führt das Syndrom zu dauerhaften Sensibilitätsstörungen, Muskelschwund und Funktionsverlust der Hand.
