Instabilitäten entstehen, wenn dieses Gleichgewicht durch Bandläsionen, Traumata oder Fehlbelastungen gestört wird. Besonders wichtig für die Stabilität sind das Ligamentum scapholunatum und das Ligamentum lunotriquetrum, die Skaphoid und Lunatum verbinden.
Zur funktionellen Einordnung werden verschiedene biomechanische Modelle vorgestellt – darunter das Reihenmodell, das Säulenmodell nach Navarro, das Ringmodell nach Lichtmann und das Reihen-Säulen-Modell nach Taleisnik.
Diese Modelle verdeutlichen das komplexe Zusammenspiel zwischen Skaphoid, Lunatum, Triquetrum und Kapitatum, deren Bewegungen für die Handgelenkstabilität entscheidend sind.
Die häufigsten Störungen sind karpale und radioulnare Instabilitäten.
Karpale Formen werden in dissoziative (CID), nicht-dissoziative (CIND), komplexe (CIC) und adaptive (CIA) Instabilitäten unterteilt.
Besonders häufig ist die skapholunäre Dissoziation (DISI), bei der es zu einer Fehlstellung des Lunatums kommt, die unbehandelt in einen Scapholunate Advanced Collapse (SLAC-Wrist) übergehen kann.
Radioulnare Instabilitäten betreffen vor allem den TFCC-Komplex und können durch Frakturen oder Bandverletzungen entstehen.
Im Fazit betonen Zumhasch und Paries, dass trotz intensiver Forschung keine einheitlichen, evidenzbasierten Standards oder Leitlinien für die Behandlung existieren.
Diagnostisch ist die Arthroskopie derzeit das sicherste Verfahren.
Therapeutisch dominieren Patientenschulung, Schienenversorgung und isometrische Muskelkräftigung, doch es fehlt an wissenschaftlich validierten Behandlungsprotokollen.
Die Autoren fordern mehr Forschung, um die komplexe Biomechanik des Handgelenks besser zu verstehen und standardisierte Therapiekonzepte zu entwickeln.
