Die Auswertung „Ergebnisse der Umfrage zur Befundung und Behandlung von Instabilitäten des Handgelenkes“ von Cornelia Paries präsentiert eine bundesweite Erhebung unter 100 Handtherapeutinnen und -therapeuten zur klinischen Diagnostik und Therapie von Handgelenksinstabilitäten.
Ziel war es, den aktuellen Stand der handtherapeutischen Praxis zu erfassen und die Wirksamkeit angewandter Maßnahmen zu bewerten.
Die Ergebnisse zeigen, dass es keine einheitlichen, evidenzbasierten Standards gibt.
Zur Befundung werden am häufigsten der Watson-Test (73 %) und der Discus-Provokationstest (71 %) eingesetzt, während der Ballotement-Test am seltensten Anwendung findet.
Als aussagekräftigste Tests gelten der TFCC-Shear-Test und der Discus-Provokationstest.
In der Therapie dominieren Patientenschulung (91 %), Muskelkräftigung (93 %), Schmerzbehandlung (77 %) und Taping (64 %). Schienenbehandlung und imaginäres Training werden deutlich seltener eingesetzt.
Besonders wichtig, aber nur mäßig effektiv eingeschätzt, wurde die Patientenschulung, deren Erfolg stark von der Compliance der Patient*innen abhängt.
Paries schließt, dass die Befundung und Behandlung von Handgelenksinstabilitäten derzeit uneinheitlich und erfahrungsbasiert erfolgt.
Sie fordert die Entwicklung eines standardisierten Leitfadens, um Diagnostik und Therapie künftig wissenschaftlich fundiert und reproduzierbar zu gestalten.
