Die Fingerarthrose zählt zu den häufigsten Arthroseformen und betrifft vor allem Frauen im mittleren und höheren Lebensalter.
Sie entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenkknorpels, wobei genetische Faktoren, hormonelle Einflüsse und Überlastung eine zentrale Rolle spielen.
Unterschieden werden die Heberdenarthrose an den Endgelenken und die Bouchardarthrose an den Mittelgelenken der Finger.
Im Verlauf kommt es zu einem fortschreitenden Knorpelabbau, einer reaktiven Entzündung der Gelenkkapsel (Synovialitis) und zur Bildung typischer Heberden- und Bouchard-Knötchen.
Betroffene leiden an Belastungsschmerzen, Schwellung, Steifigkeit und Bewegungseinschränkung, im Spätstadium auch an Deformitäten und Funktionsverlust.
Die Diagnostik umfasst klinische Untersuchung und Röntgendiagnostik, die Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten und Verkalkungen zeigt.
Differenzialdiagnostisch sind rheumatoide Arthritis und Psoriasis-Arthritis abzugrenzen.
Die Therapie zielt auf Schmerzlinderung und Erhalt der Beweglichkeit ab.
Im Frühstadium helfen physikalische Maßnahmen, Wärme- oder Kältebehandlungen, Mobilisation und funktionelle Übungen.
Ergänzend können entzündungshemmende Medikamente oder intraartikuläre Hyaluronsäure-Injektionen eingesetzt werden.
Operative Eingriffe, etwa Gelenkprothesen oder Knötchenentfernungen, werden nur in Ausnahmefällen empfohlen.
Da es sich um eine chronisch-degenerative Erkrankung handelt, steht die Verlangsamung des Fortschreitens und die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund.
Regelmäßige Bewegung, ergonomisches Verhalten und gezielte Handtherapie sind entscheidend, um Funktion und Schmerzfreiheit möglichst lange zu erhalten.
