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Er erläutert, dass der Daumen bereits vor rund zwei Millionen Jahren eine Schlüsselrolle in der menschlichen Evolution einnahm. Durch seine Fähigkeit zur Opposition, also zur Gegenüberstellung zu den übrigen Fingern, wurde der Mensch in die Lage versetzt, präzise Greif- und Werkzeugfunktionen auszuführen. Diese Entwicklung unterschied ihn deutlich von anderen Primaten, deren Daumen weder Abduktion noch eine echte Oppositionsbewegung durchführen können.

Anatomisch besteht der Daumen aus drei Gelenken – dem Daumensattelgelenk (Art. carpometacarpalis pollicis), dem Daumengrundgelenk (Art. metacarpophalangea pollicis) und dem Daumenendgelenk (Art. interphalangea pollicis). Das Sattelgelenk, gebildet aus Os trapezium und Os metacarpale I, ermöglicht komplexe Bewegungen durch seine besondere Form – konkav und konvex zugleich – und wird durch 16 Bänder stabilisiert.

Die Bewegungsmöglichkeiten des Daumensattelgelenks umfassen Flexion, Extension, Abduktion, Adduktion, Opposition, Reposition und Zirkumduktion. Das Daumengrundgelenk besitzt zwei Freiheitsgrade und wird durch Sesambeine und palmare Bänder stabilisiert, während das Endgelenk als Scharniergelenk ausschließlich Flexion und Extension ermöglicht.

Pietzner betont, dass der Daumen den größten Beitrag zur Feinmotorik der Hand leistet. Die komplexe Interaktion aus Gelenkmechanik, Muskulatur und nervaler Steuerung ermöglicht präzise Bewegungen und hohe Greifkraft. Diese anatomische und funktionelle Spezialisierung machte den Daumen zu einem entscheidenden Faktor in der menschlichen Evolution, Handtherapie und funktionellen Rehabilitation.

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