Nach der chinesischen Philosophie zirkuliert die Lebensenergie (Qi) in geordneten Bahnen, den Meridianen. Störungen dieses Energieflusses führen zu Disharmonie und Krankheit. Ziel der Therapie ist die Wiederherstellung des harmonischen Kreislaufs der Energie. Von den zwölf Hauptmeridianen beginnen oder enden sechs an der Hand: Lungen-, Dickdarm-, Herz-, Dünndarm-, Perikard- und Dreifach-Erwärmer-Meridian.
Der Text beschreibt den genauen Verlauf dieser Meridiane: Der Lungenmeridian zieht vom Brustbereich über die Schulter zur radialen Seite des Unterarms und endet am Daumen. Der Dickdarmmeridian verläuft von der Zeigefingerkante über Arm und Schulter bis zur Nase. Der Dünndarmmeridian beginnt am kleinen Finger, zieht über Unter- und Oberarm zur Schulter, verbindet sich mit Herz, Lunge und Dünndarm und endet am Ohr. Detaillierte Diagramme auf den Seiten 1–2 zeigen die Lokalisation der Akupunkturpunkte an Handrücken und Handinnenfläche, ergänzt durch Beschriftungen der wichtigsten Punkte.
Im zweiten Teil werden die Wirkungsorte und Indikationen einzelner Akupunkturpunkte beschrieben. Punkte wie Lu 9 und Pe 7 werden bei Handgelenksschmerzen, Bronchitis oder Schlafstörungen eingesetzt, während He 7 und He 8 bei Unruhe, Prüfungsangst und vegetativen Störungen Anwendung finden. Weitere Punkte wie Di 4 oder Dü 3 gelten als zentrale Schmerz- und Ausleitungspunkte für obere Extremität, Schulter und Nacken.
Abschließend stellt Wagner verschiedene Behandlungstechniken vor: Akupressur, Elektrostimulation, Laserakupunktur und Moxibustion (Wärmetherapie mit Moxastäbchen). Diese Methoden dienen der gezielten Reizung der Akupunkturpunkte, um Energieblockaden zu lösen, Durchblutung und Stoffwechsel anzuregen und vegetative Regulationsprozesse zu fördern.
Damit verbindet der Beitrag die klassische Meridianlehre mit modernen Therapieansätzen und zeigt, wie Akupunkturpunkte der Hand in der ganzheitlichen Behandlung von Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates therapeutisch genutzt werden können.
