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Der Artikel „Capsula articularis – Die Gelenkkapsel“ von Claudia Schulze und Wolfgang Bennefeld erläutert detailliert den anatomischen Aufbau, die Funktion und die sensorische Bedeutung der Gelenkkapsel.

Die Gelenkkapsel umschließt das Gelenk als dünne, weißglänzende Hülle und übernimmt zentrale Aufgaben in der Stabilisierung, Ernährung und Steuerung der Gelenkfunktion. Sie produziert Synovialflüssigkeit, die den Gelenkknorpel ernährt und das Gelenk schmiert. Über ihre Rezeptoren vermittelt sie dem zentralen Nervensystem Informationen über Stellung, Bewegung und Belastung des Gelenks.

Die Kapsel besteht aus zwei Schichten: Die Membrana synovialis bildet die innere, gut durchblutete Schicht und enthält Synovialzellen, die für die Sekretion der Gelenkflüssigkeit verantwortlich sind. Sie gliedert sich in Intima und Subintima und kann je nach Lage areolär, adipös oder fibrös aufgebaut sein. Die äußere Schicht, die Membrana fibrosa, besteht aus straffem kollagenem Bindegewebe und verleiht der Kapsel Stabilität.

Die Ligamente werden als Verstärker der Kapsel unterschieden in intra- und extrakapsuläre Bänder. Intrakapsuläre Ligamente – wie die Kreuzbänder im Knie – stabilisieren das Gelenk von innen, während extrakapsuläre Bänder meist getrennt von der Kapsel verlaufen und zusätzliche Stabilität geben.

Die Durchblutung erfolgt über getrennte Gefäßsysteme für Membrana synovialis und fibrosa. Besonders gut durchblutet sind die synovialen Anteile, wodurch entzündliche Prozesse und Heilungsvorgänge dort intensiver ablaufen können.

Die sensorische Versorgung der Gelenkkapsel spielt eine entscheidende Rolle für die Propriozeption und Schmerzleitung. In der Subintima befinden sich freie Nervenendigungen, Pacini-Körperchen und Ruffini-Körperchen. Diese Rezeptoren reagieren auf Bewegungs- und Spannungsänderungen und steuern reflektorisch die Muskelaktivität. Eine gezielte Stimulation dieser Rezeptoren – etwa durch manuelle Therapie oder Mobilisation – kann den Sympathikotonus senken, Schmerzen lindern und physiologische Bewegungsabläufe fördern.

Im Fazit wird deutlich, dass die Gelenkkapsel nicht nur eine mechanische Schutz- und Haltestruktur darstellt, sondern auch ein hochkomplexes sensorisches Organ ist, das Bewegungssteuerung, Stoffwechsel und Schmerzregulation wesentlich beeinflusst.

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