Zum Inhalt springen

Zusammenfassung

Die Arthrose des distalen Radioulnargelenks (DRUG) entsteht meist durch eine Inkongruenz der Gelenkflächen zwischen Speiche und Elle. Diese kann angeboren sein – etwa durch Formvarianten des Caput ulnae oder eine Längendifferenz der Unterarmknochen – oder erworben, beispielsweise nach Frakturen, Fehlheilungen oder entzündlichen Prozessen wie Arthritis. Auch Raumforderungen und Deformitäten, etwa bei einer Madelung-Deformität, können die Gelenkmechanik stören und zur Arthrose führen.

Für die Stabilität des DRUG sind mehrere Strukturen entscheidend: der Triangular Fibrocartilage Complex (TFCC), die Gelenkkapsel, das Retinaculum extensorum, die Membrana interossea und der M. pronator quadratus. Erst bei kombinierten Verletzungen dieser Strukturen entsteht eine klinisch relevante Instabilität.

Klinisch zeigen sich Schmerzen im ulnaren Handgelenksbereich, Schwellungen und eine mögliche Prominenz des Ulnaköpfchens. Der Klaviertasten-Test gilt als diagnostischer Hinweis auf eine Bandläsion oder Instabilität. Röntgenaufnahmen zeigen fortgeschrittene arthrotische Veränderungen, während CT und MRT genauere Informationen über Knochen und Knorpel liefern, insbesondere zur Beurteilung des TFCC.

Die konservative Therapie umfasst Ruhigstellung durch Manschetten, Gabe von Antiphlogistika und physiotherapeutische Maßnahmen zur Korrektur muskulärer Dysbalancen. Diese Methoden lindern Beschwerden, können aber den degenerativen Prozess nicht aufhalten.

Operativ stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die Denervation nach Wilhelm unterbricht gezielt schmerzleitende Nervenfasern. Bei der Arthrodese nach Kapandji-Sauvé wird das Gelenk versteift, jedoch durch eine partielle Ulnaresektion eine Pseudogelenkfunktion (Nearthrose) erhalten. Die Darrach-Operation entfernt das Ulnaköpfchen vollständig, was vor allem bei rheumatoider Arthritis angewendet wird. Alternativ wird bei der Hemiresektionsarthroplastik nach Bowers das Ulnaköpfchen teilweise entfernt und mit Kapselgewebe aufgefüllt. Moderne Hemialloarthroplastiken mit Titan- oder Keramikimplantaten sollen Halt und geringeren Abrieb bieten, nachdem frühere Silikonimplantate häufig zu Luxationen und Materialversagen führten.

Langzeitergebnisse zeigen, dass jede Methode ihre spezifischen Vor- und Nachteile hat: Die Denervation bietet kurzfristige Schmerzlinderung, während Resektions- und Arthrodesetechniken meist eine dauerhafte Funktionsverbesserung erreichen. Entscheidend ist die präzise Operationsplanung und die Rekonstruktion der Weichteile, um Stabilität, Kraft und Beweglichkeit des Handgelenks zu erhalten.

Wir nutzen Cookies, um unsere Website zu optimieren und Ihnen ein bestmögliches Nutzererlebnis zu bieten.

Mit „Alle erlauben“ stimmen Sie der Verwendung aller Cookies zu.

Über „Nur notwendige“ können Sie ausschließlich technisch erforderliche Cookies zulassen.

Unter „Einstellungen“ erhalten Sie weitere Informationen und können einzelne Cookies gezielt aktivieren oder deaktivieren.

Einstellungen